Aufnahme vom Hof eines Holzhändlers

Worauf man beim Kauf von Holz für den ökologischen Wohnungsbau achten sollte

Beim Kauf von Holz oder Holzprodukten für den ökologischen Wohnungsbau gibt es mehrere wichtige Aspekte zu beachten, um sicherzustellen, dass die Materialien nachhaltig, umweltfreundlich und von hoher Qualität sind. Hier sind einige wichtige Kriterien:

1. Recycling vor Neukauf

Das Recycling von Holz für den Bau von Wohnraum bietet eine ganze Reihe nicht unerheblicher Vorteile:

  • Waldschutz: Durch die Wiederverwendung von Bauholz kann der Bedarf an neuem Holz gesenkt werden, was den Druck auf natürliche Wälder verringert und zur Erhaltung von Waldökosystemen beiträgt.
  • Nachhaltigkeit: Recycling unterstützt die nachhaltige Nutzung von Holzressourcen, indem es den Lebenszyklus des Holzes verlängert und die Notwendigkeit für erneuten Holzeinschlag reduziert.
  • Deponieentlastung: Holzabfälle machen einen großen Teil des Bau- und Abbruchabfalls aus. Durch Recycling kann die Menge an Holz, die auf Deponien landet, erheblich reduziert werden.
  • Reduzierter Energieverbrauch: Die Wiederverwendung von Bauholz erfordert weniger Energie im Vergleich zur Produktion von neuem Holz. Dies gilt sowohl für die Holzbearbeitung als auch für den Transport.
  • Ästhetische Qualität: Altes Bauholz hat oft eine einzigartige Ästhetik und Qualität, die in modernen Baumaterialien schwer zu finden ist. Dies kann bei der Restaurierung und im Neubau von Vorteil sein.

Es gibt also genug gute Gründe, warum recyceltes Holz gerade im ökologischen Wohnungsbau besondere Berücksichtigung finden sollte.

2. Zertifizierungen

  • FSC (Forest Stewardship Council): Diese Zertifizierung stellt sicher, dass das Holz aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammt, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Standards erfüllen.
  • PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification): Diese Zertifizierung bestätigt ebenfalls, dass das Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt und ökologische und soziale Kriterien erfüllt.

3. Herkunft des Holzes

  • Lokale Beschaffung: Holz aus lokalen Wäldern reduziert den Transportaufwand und damit den CO2-Fußabdruck. Es unterstützt auch die lokale Wirtschaft.
  • Bekannte Herkunft: Achten Sie darauf, dass die Herkunft des Holzes nachvollziehbar ist und aus Regionen stammt, die keine illegalen Abholzungen oder Umweltzerstörungen betreiben.

4. Art des Holzes

In Deutschland, Österreich und der Schweiz werden, glücklicher Weise, eine ganze Reihe von Holzarten nachhaltig und umweltschonend produziert. Unter anderem gehören dazu:

  • Eiche
  • Buche
  • Kiefer
  • Fichte
  • Lärche
  • Douglasie
  • Esche
  • Ahorn

Mit diesen heimischen Holzarten lässt sich in der Regel jede Art von Materialbedarf abdecken. Egal ob es nun um tragende Konstruktionen, Wandverkleidungen, Fußböden, Terrassen, Möbelbau oder dekorative Elemente geht.

Der Einkauf von Holz aus nachhaltiger, regionaler Produktion hilft, die natürlichen Ressourcen zu schonen, die Biodiversität zu schützen und die ökologische Balance der Wälder zu erhalten.

5. Verarbeitung und Behandlung

  • Ungiftige Behandlungen: Achten Sie darauf, dass das Holz ohne den Einsatz schädlicher Chemikalien behandelt wurde. Bevorzugen Sie Produkte, die mit natürlichen oder ungiftigen Mitteln behandelt wurden. Naturöle (Leinöl, Tungöl, Olivenöl, Zitronenöl), Bienenwachs, Schellack, Milch- und Kalkfarben bieten eine Vielzahl von Optionen, um Holzoberflächen gesund und umweltschonend zu behandeln.
  • Mechanische oder thermische Bearbeitung: Mechanisch oder thermisch bearbeitetes Holz (z.B. gehobelt, gebürstet oder geflämmt) kann oft als Alternative zu umweltbelastenden Oberflächenbehandlungen eingesetzt werden.

6. Produktqualität und Langlebigkeit

  • Qualität: Achten Sie auf hochwertiges Holz, das gut verarbeitet ist und eine lange Lebensdauer hat. Hochwertiges Holz reduziert den Bedarf an Ersatz und Reparaturen.
  • Langlebigkeit: Wählen Sie Holzarten und -produkte, die für ihre Beständigkeit und Widerstandsfähigkeit bekannt sind, insbesondere in Bezug auf Feuchtigkeit und Schädlingsbefall. Eiche, Lärche, Douglasie, Robinie, Kastanie und Esche sind aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften zum Beispiel besonders widerstandsfähig.

7. Zusatzstoffe und Verleimung

  • Emissionsarme Klebstoffe: Verwenden Sie Holzprodukte, die mit emissionsarmen Klebstoffen und Bindemitteln hergestellt wurden, um die Luftqualität in Innenräumen zu verbessern.
  • Formaldehydfrei: Achten Sie darauf, dass verleimte Holzprodukte formaldehydfrei sind oder nur sehr geringe Mengen enthalten, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Durch die Berücksichtigung dieser Faktoren können Sie sicherstellen, dass das Holz für Ihren ökologischen Wohnungsbau nachhaltig, sicher und umweltfreundlich ist.